Stadthaus am Sihlquai: Programm und Ausdruck als Semesteraufgabe

Fassade zum Sihlquai (Modellfoto)

Dieses Stadthaus besetzt eine prominente Lage im Zentrum der Stadt Zürich. Es hat einen stark repräsentativen Ausdruck und kommuniziert gleichzeitig seinen öffentlichen Charakter über die vom Kolosseum inspirierte Fassade, welche die Erschliessung gewährleistet.

Das Nutzungskonzept nimmt die Verantwortung eines Stadthauses gegenüber der Stadt wahr, indem es Räumlichkeiten bereitstellt für Städtische Funktionen die in Zürich an den Rand des Stadtgebiets und der öffentlichen Wahrnehmung gedrängt werden. In erster Linie bedeutet dies dass der Carparkplatz im Erdgeschoss erhalten bleibt und eine Schalter- und Wartehalle gewinnt. In den oberen Geschossen sind verschiedene Kleingewerbe vertreten, wie ein Siebdruckatelier, eine Möbelschreinerei oder ein Designbüro. Auch für Gastronomie und eine Herberge ist Raum vorhanden.

Somit agiert der Gewerbehof wie eine moderne städtische Karawanserei. Diese traditionelle Typologie wird hier jedoch umgekehrt, um den Anforderungen des 21. Jahrhunderts und des urbanen Umfeldes gerecht werden zu können. Der typische, an den Rändern überdeckte Innenhof wird hier an die Fassade gekehrt, wo er zugleich Erschliessungs-, Aufenthalts- und Fluchtraum ist, und die Stallungen für die Busse werden in das Gebäudeinnere verschoben, womit Besucher- und Passantenströme der Busverkehr möglichst ferngehalten wird.

Der Gewerbehof an den beiden Flüssen ist in drei Schichten unterteilt. Auf die äusserste, komplett öffentliche Schicht folgt die halböffentliche Nutzungsschicht, und der möglichst fussgängerfreie innere Kern ist den Parkierungsmanövern der Reisecars vorbehalten.

Grundriss Erdgeschoss mit Bushof
Grundriss Erdgeschoss mit Bushof
Grundrisse Regelgeschoss und Dachgarten
Grundrisse Regelgeschoss und Dachgarten

Eine Kassettendecken-Struktur vermittelt zwischen der stark rythmisierten raumbildenden äusseren Arkadenschicht und der Innenseite der Gebäudes, welche wegen dem Busverkehr möglichst stützenfrei sein soll. Diese komplexe Struktur erlaubt es die Nutzungsschicht als nichttragende sekundärkonstruktion auszuführen und die Nutzungsschicht somit sehr flexibel zu halten. Die beiden Abschliessenden Hüllen gegen die Akradengänge und den Hof folgen dem Kassettenraster und ermöglichen es, basierend auf der kleinsten Einheit dieses Rasters die Nutzungsschicht beliebig zu unterteilen, in der Breite wie auch in der Höhe. Einzig die Tiefe wird fix gehalten, um den öffentlichen Raum zu fassen und um eine Trennung gegenüber den Emissionen des Hofes zu garantieren.

Querschnitt Gewerbe- und Bushof
Querschnitt Gewerbe- und Bushof
Längsschnitt Gewerbe- und Bushof
Längsschnitt Gewerbe- und Bushof